Lernfeld 3
Hygienekette
Jana Maria Kössel – 7.4.2022
Nachdem ein Instrument genutzt wurde, muss es vor der erneuten Nutzung einen Zyklus der Aufbereitung durchlaufen.
Die Hersteller geben Anweisungen zur richtigen Aufbereitung. Außerdem sind die Instrumente vor der Aufbereitung nach RKI (Robert - Koch - Institut) Richtlinien einzustufen...
Unkritisch: das Instrument hat nur Hautkontakt. Eine Wischdesinfektion reicht aus (z.B. Anmischspatel).
Semikritisch: das Instrument hat Kontakt mit der Schleimhaut. Es muss in einem validierbaren Thermodesinfektor aufbereitet werden (z.B. Mundspiegel).
Kritisch: das Instrument durchdringt Gewebe. Es muss im Sterilisator aufbereitet werden (z.B. Skalpell).
Bei Semikritisch und Kritisch gibt es jeweils noch eine Unterscheidung zwischen A und B.
A (glatte Oberflächen): Semikritisch A (z.B. Mundspiegel) und Kritisch A (z.B. Skalpell).
B (raue Oberflächen, Hohlräume): Semikritisch B (z.B. Winkelstück) und Kritisch B (z.B. chirurgischer Sauger).
Nun wollen wir uns den Aufbereitungszyklus genauer anschauen...
Zunächst werden die Instrumente in einem geschlossenen Behälter zum Aufbereitungsort (= Sterilisationsraum ) transportiert.
Dort wird der Abfall entfernt, die Instrumente zerlegt und bei starken Verschmutzungen vor gereinigt.
Desinfektion: in einem Reinigungs- & Desinfektionsgerät oder einer Instrumentenwanne werden die Instrumente desinfiziert. Es wird eine Keimarmut erzeugt.
Abspülen: die Instrumente werden abgespült (vor allem nach der Instrumentenwanne). Es wird auch gleich kontrolliert, ob noch irgendwelche Verschmutzungen da sind.
Trocknen: um Rost zu verhindern, müssen die Instrumente mit Einmalhandtüchern abgetrocknet werden.
Kontrolle: eine letzte Kontrolle ob alles sauber ist und funktioniert. Manche Instrumente benötigen auch besondere Pflege (z.B. ölen).
Die Instrumente sind nun keimarm (desinfiziert) und können auf die "reine" Seite.
Kennzeichnung: manche Instrumente (z.B. Endofeilen) dürfen nur eine bestimmte Anzahl an Aufbereitungen durchmachen. Das muss gekennzeichnet werden.
Sterilgutverpackung: vor allem chirurgische, PA- & Endoinstrumente müssen steril verpackt werden (kritische Instrumente).
Sterilisation: im Autoklaven werden die Instrumente sterilisiert (= keimfrei).
Freigabe / Validierung: die Aufbereitung muss immer dokumentiert werden. So hat man später einen Nachweis, dass bei der Aufbereitung alles in Ordnung war.
Lagerung: bis zur Nutzung müssen die Instrumente an einem sauberen, lichtgeschützten Ort aufbewahrt werden.
Gebrauch: nachdem das Instrument gebraucht wurde, beginnt der Zyklus von neuem.